Station D12
Psychiatrie und Psychotherapie
Unsere Station wird offen geführt und ist ausgerichtet auf die psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung Erwachsener zwischen 18 und 60 Jahren.
Lage: Gebäude D
Gebäude D erreichen Sie über den Hauptweg, der zum sogenannten "Marktplatz" in der Mitte des Klinikgeländes führt. Es ist das vierte Gebäude auf der linken Seite, direkt neben Gebäudekomplex C.
Besuchszeiten:
Wir möchten den Kontakt zwischen Patient:innen und Angehörigen fördern und haben deshalb bewusst keine festen Besuchszeiten. Besuche sollten allerdings in der therapiefreien Zeit erfolgen.
Wir kümmern uns um Sie, bei:
- Depressionen
- Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis
- bipolaren, affektiven Störungen (manisch-depressive Erkrankungen)
- schizoaffektiven Störungen
- Angst- und Zwangsstörungen
- Belastungsreaktionen
- Persönlichkeitsstörungen
Die Aufnahme erfolgt nach Einweisung durch Fachärzte und -ärztinnen sowie Hausärzte und -ärztinnen und vorbehandelnde Krankenhäuser.
Therapieangebot
Das Behandlungsangebot der offenen Station D12 richtet sich schwerpunktmäßig an Frauen und Männer, die an einer psychiatrischen Erkrankung leiden. Hier ist der Schwerpunkt auf psychische Erkrankungen aus dem Formenkreis der Psychosen. So ist auch an die Station D12 eine Psychosefrüherkennungsambulanz angebunden. Die psychiatrische Behandlung der Station D12 ist eingebettet in ein vielschichtiges Gesamtbehandlungskonzept, denn nur so ist auf Dauer für die Patienten ein Erfolg zu erzielen. Aus diesem Grund werden vielfältige therapeutische Verfahren angewendet – angefangen von den biologischen Therapieverfahren, der Pharmakotherapie, den in den Leitlinien (S3- Leitlinien) begründbaren Psychotherapieverfahren und der Psychoedukation bis hin zu den verschiedenen Möglichkeiten der psychosozialen Reintegration im Zusammenspiel mit den sozial- und gemeindepsychiatrischen Bemühungen.
Psychiatrische Erkrankungen äußern sich in vielfältigen Beschwerden und Symptomen (Wahrnehmungsveränderungen, Veränderungen des Denkens, Fühlens und Handelns, unrealistische Überzeugungen). Sie können eine Vielzahl von Ursachen haben, daher bedeutet eine psychiatrische Erkrankung für jeden Betroffenen eine individuelle Belastung. Seelische Erkrankungen haben nach dem derzeitigen Kenntnisstand eine multifaktorielle Genese. Als wahrscheinlichsten gilt ein bio-psycho-soziales Modell zur Entstehung psychischer Erkrankungen. Dieses beinhaltet die somatisch – hereditäre Vulnerabilität (Genetik, Disposition, organische Krankheiten, Ökologie), den psychischen Sektor (Persönlichkeitsstruktur, kognitive, emotionale und motivationale Aspekte) und den sozialen Sektor (sozialer Gruppenbezug, individuelle Lebenslage, gesellschaftliche Bedingungen) eines jeden Patienten.
Unser Ziel ist es, für alle Betroffenen die individuell optimale Behandlung zu finden und zu gewährleisten. Entsprechend dem Entstehungsmodell muss auch der Behandlungsansatz auf die verschiedenen Ebenen greifen, d. h. medikamentöse Behandlung, um der Inbalance der Neurotransmitter entgegenzuwirken, körperliche Anwendungen, psychotherapeutischer Zugang sowie Bearbeiten belastender sozialer Faktoren. So bietet unser Behandlungskonzept neben einer medikamentösen Therapie verschiedene psycho- und soziotherapeutische Maßnahmen, die beim Verstehen und Bewältigen der Störung helfen.
Unser Anliegen ist es auch, die Patienten darin zu unterstützen, Spezialisten ihrer Erkrankung zu werden. Daher ist unser Ziel neben der Heilung oder Rückbildung von Krankheitssymptomen auch die Stärkung der persönlichen Kompetenz im Umgang mit der psychischen Erkrankung (Empowerment).
Die weitere Behandlung wird regelmäßig im multiprofessionellen Team besprochen und individuell angepasst.
Das Bemühen, eine organische Verursachung bzw. Mitverursachung
nicht zu übersehen, zwingt durchgängig während der gesamten Behandlung zu apparativen und laborchemischen Zusatzuntersuchungen.
Begleitend zur Psychopharmakotherapie kommen psychodiagnostische Testverfahren,
psychotherapeutische Einzel- und Gruppentherapien und verhaltenstherapeutische sowie
familientherapeutische Verfahren zur Anwendung.
Bei der Aufnahme findet ein Einzelgespräch mit einem ärztlichen oder psychologischen Therapeuten statt. Dabei werden die aktuellen Symptome erfasst, einen exakten psycho-pathologischen Befund erhoben.
Jeder Patient wird körperlich untersucht. Ein EKG und Laboruntersuchungen gehören zur Routine. Falls erforderlich werden auch weitere Untersuchungen, zum Beispiel EEG, CCT, MRT durchgeführt.
Im weiteren Verlauf des Aufnahmetages wird ein fachärztliches Gespräch durchgeführt sowie der Behandlungsplan mit dem Patienten besprochen. Hierzu gehören die medikamentöse Behandlung, die Teilnahme am multidisziplinären Therapieprogramm und die Auswahl der individuell indizierten Therapien.
Jeder Patient ist einem Bezugstherapeuten und einer Bezugspflegeperson zugeordnet.
Therapien werden jeweils individuell vereinbart. Veränderungen im Behandlungsverlauf werden mit den Bezugstherapeuten und im Gesamtteam abgesprochen.
Unserer Therapeuten (Ärzte, Psychologen) bieten neben den bereits genannten Therapien weiter verschiedene Einzeltherapien und Gruppentherapien wie Psychoedukation, Depressionsgruppe, Schlafhygiene, SKT (soziales Kompetenztraining) usw. an.
Das Stationsteam der Station D12 setzt sich aus Mitarbeitern unterschiedlichster Berufsgruppen zusammen. Dazu gehören Fach-/Pflegekräfte, Fach-/Ärzte, Sozialarbeiter, Ergotherapeut, Kunstherapeut, Musiktherapeut sowie weitere Fachkräfte.
Das Behandlungsteam stimmt die individuellen Ziele und Behandlungsrichtungen
der Patienten in täglichen Übergaben und Teamsitzungen ab.
Regelmäßige Fort -und Weiterbildungen aller Teammitglieder haben hohen Stellenwert.
In Anlehnung an die QBA (Qualifizierungsbedarfsanalyse) werden Fort-u. Weiterbildungen
regelmäßig ermittelt und gemäß des Stationskonzeptes angeboten.
Das Therapieangebot umfasst weitere Maßnahmen, einzeln oder in Gruppen:
- Kunsttherapie
- Ausdruckstherapie
- Ergotherapie mit Beschäftigungstherapie, Arbeitstherapie sowie einem computergestützten Hirnleistungstraining namens Cogpack
- Für depressive Patienten/innen bieten wir nach Absprache die Möglichkeit der Teilnahme an einer Schlafentzugstherapie, Lichttherapie oder transkraniellen Magnetstimulation an.
Die Physiotherapie schafft eine neue Selbstwahrnehmung und ein Gefühl für den eigenen Körper, das sehr viel stärker ausgeprägt ist.
Auch der Sozialdienst ist auf unserer Station aktiv. Das Motto: Hilfe zur Selbsthilfe. Die Kollegen/Kolleginnen vom Sozialdienst beraten, betreuen und bereiten auf den Alltag vor – ganz individuell und immer mit der bestmöglichen Lösung.
Auch für Angehörige gibt es zahlreiche Angebote. In Gesprächen und Angehörigengruppen im Kreise der Station wollen wir sie mit einbeziehen, sofern unsere Patienten/innen dies wünschen. Für Fragen haben wir stets ein offenes Ohr und sind gerne bereit, diese fachkundig zu beantworten.
Ansprechpersonen Station D12

