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Station D11

Psychiatrie und Psychotherapie

Wir sind eine gemischt-geschlechtliche psychiatrische Intensivstation. Es kommen sämtliche psychiatrisch erkrankten Menschen zu uns. Einzige Ausnahme: Gerontopsychiatrisch erkrankte- oder suchterkrankte Patientinnen und Patienten.

Lage: Gebäude D

Gebäude D erreichen Sie über den Hauptweg, der zum sogenannten "Marktplatz" in der Mitte des Klinikgeländes führt. Es ist das vierte Gebäude auf der linken Seite, direkt neben Gebäudekomplex C.

Besuchszeiten:

Wir möchten den Kontakt zwischen Patient:innen und Angehörigen fördern und haben deshalb bewusst keine festen Besuchszeiten. Besuche sollten allerdings nach Möglichkeit in der therapiefreien Zeit erfolgen. 

Therapieangebot

Unser Ziel ist es, für alle Betroffenen die individuell optimale Behandlung zu finden und zu gewährleisten. Entsprechend dem Entstehungsmodell muss auch der Behandlungsansatz auf die verschiedenen Ebenen greifen, d. h. medikamentöse Behandlung, um der Inbalance der Neurotransmitter entgegenzuwirken, körperliche Anwendungen, psychotherapeutischer Zugang sowie Bearbeiten belastender sozialer Faktoren. So bietet unser Behandlungskonzept neben einer medikamentösen Therapie verschiedene psycho- und soziotherapeutische Maßnahmen, die beim Verstehen und Bewältigen der Störung helfen. 
Unser Anliegen ist es auch, die Patienten darin zu unterstützen, Spezialisten ihrer Erkrankung zu werden. Daher ist unser Ziel neben der Heilung oder Rückbildung von Krankheitssymptomen auch die Stärkung der persönlichen Kompetenz im Umgang mit der psychischen Erkrankung (Empowerment). 
Die bedarfsgerechte therapeutische Versorgung der Patienten beinhaltet sowohl diagnostische als auch therapeutische Leistungen. 
Die Behandlung wird regelmäßig im multiprofessionellen Team besprochen und individuell angepasst. 
Das Bemühen, eine organische Verursachung bzw. Mitverursachung 
nicht zu übersehen, führt durchgängig während der gesamten Behandlung zu apparativen und laborchemischen Zusatzuntersuchungen. 
Die regelmäßige Überprüfung der medikamentösen Therapie durch ärztliche Untersuchungen, genaue Beobachtung des Patienten, laborchemische und apparative Zusatzuntersuchungen orientiert sich am allgemein gültigen wissenschaftlichen Standard. 
Begleitend zur Psychopharmakotherapie kommen psychodiagnostische Testverfahren, 
psychotherapeutische Einzel- und Gruppentherapien und verhaltenstherapeutische sowie familientherapeutische Verfahren zur Anwendung. 
 
Bei der Aufnahme findet ein Einzelgespräch mit einem ärztlichen oder psychologischen Therapeuten statt. Dabei werden die aktuellen Symptome erfasst, einen exakten psycho-pathologischen Befund erhoben.  
Unser Augenmerk liegt hierbei insbesondere auf einer klaren Diagnosestellung bei Ersterkrankung, bei unklaren Diagnosen, bei Veränderung eines Krankheitsverlaufes usw. Dies wird gewährleistet durch anerkannte Testverfahren und durch die regelmäßige Beurteilung im multiprofessionellen Team.
Jeder Patient wird ausführlich körperlich untersucht (internistischer und neurologischer Status). Ein EKG und Laboruntersuchungen gehören zur Routine. Falls erforderlich werden auch weitere Untersuchungen, zum Beispiel EEG, CCT, MRT durchgeführt.
Nach Festlegung der Diagnose durch den aufnehmenden Arzt/Therapeuten und einem fachärztlichen Gespräch am Aufnahmetag, wird der Behandlungsplan mit dem Patienten besprochen. Hierzu gehören die medikamentöse Behandlung, die Teilnahme am multidisziplinären Therapieprogramm und die Auswahl der individuell indizierten Therapien.


Jeder Patient ist einem Bezugstherapeuten und einer Bezugspflegeperson zugeordnet. 
Das Stationsteam der Station D11 setzt sich aus Mitarbeitern unterschiedlichster Berufsgruppen zusammen. Dazu gehören Fach-/Pflegekräfte, Fach-/Ärzte, Sozialarbeiter, Ergotherapeut, Kunstherapeut, Musiktherapeut sowie weitere Fachkräfte. 
Das Behandlungsteam stimmt die individuellen Ziele und Behandlungsrichtungen der Patienten in täglichen Übergaben und Teamsitzungen ab.
Regelmäßige Fort -und Weiterbildungen aller Teammitglieder haben hohen Stellenwert.
In Anlehnung an die QBA (Qualifizierungsbedarfsanalyse) werden Fort-u. Weiterbildungen regelmäßig ermittelt und gemäß dem Stationskonzept angeboten.

Wir unterscheiden folgende Diagnosegruppen:

  • Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis (inkl. sekundärer Abhängigkeitserkrankungen)
  • schizoaffektive Psychosen
  • affektive Psychosen
  • Neurosekranke
  • Persönlichkeitsgestörte
  • gelegentlich Patient:innen mit Hirnerkrankungen und vorwiegend psychiatrischer Symptomatik, z. B. Chorea Huntington, Anfallsleiden

Patientinnen und Patienten mit Neurosen, Persönlichkeitsstörungen und Hirnerkrankungen bedürfen nur gelegentlich der Therapie auf der geschlossenen Aufnahmestation. Unser Behandlungsschwerpunkt: Psychose. Die D11 klärt regelmäßig die juristischen Voraussetzungen und setzt diese fest. Die Rechtsgrundlage bedarf einem intensiven Austausch zwischen Stationsarzt oder -ärztin und Patient oder Patientin, den Angehörigen oder gegebenenfalls dem zuständigen Unterbringungsrichter oder der Richterin. Wir setzen in dieser Beziehung auf eine erfolgreiche Kooperation aller Beteiligten.

Wir therapieren mehrdimensional. Die Annahme dahinter: ein multikonditionales Krankheitsverständnis. Das heißt, dass sowohl genetische und somatische Einflüsse, wie zum Beispiel Konstitution, Reagibilität, Sensibilität, prä- und perinatale Komplikationen als auch psychosoziale Einflüsse, wie etwa frühkindliche Traumata oder familiäre Kommunikationsstile, bei der Entstehung von Psychosen bedeutsam sind. Die Kombination von ungünstigen genetisch-somatischen und psychosozialen Einflüssen führt zu einer verletzlichen Persönlichkeit. Wirken nun schicksalshafte Lebensereignisse (life-events) oder entsteht eine Überforderung durch Stress, kann dies eine Psychose herbeiführen. Diese können und müssen wir therapieren: medizinisch, psychotherapeutisch, sozio- und milieutherapeutisch sowie ergo- und physiotherapeutisch.