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Station A4b

Suchtmedizin

Unsere Station ist eine geschützte Station mit 18 Behandlungsplätzen. Wir behandeln unter geschlossenen Bedingungen einerseits Patientinnen und Patienten zum Entzug illegaler Drogen, insbesondere von Opiaten. Andererseits hat die Station einen Behandlungsauftrag für akutpsychiatrische Patient:innen, vor allem mit Suchterkrankungen.

Wir haben verschiedene Behandlungsschwerpunkte im Drogenentzug. Eine Möglichkeit ist der Entzug bei laufender Substitution, eine andere der vollständige Entzug in Vorbereitung auf eine Therapie. Auch komorbide psychiatrische Erkrankungen werden bei uns behandelt.

Die Grundlage für unseren Behandlungsansatz wurde unter anderem vom Arbeitskreis „Qualifizierte stationäre Akutbehandlung Drogenabhängiger NRW“ definiert. Die qualifizierten Methoden umfassen die psychische, physische und soziale Stabilisierung unserer Patientinnen und Patienten. Sie sind Teil des Suchthilfesystems. Unser Ziel: Abstinenz. Damit verbunden legen wir Wert auf das Prinzip „harm reduction“. Wir wollen das Risiko eines Rückfalls oder selbstschädigender Maßnahmen minimieren. Die Behandlungsdauer ist individuell unterschiedlich und liegt in den meisten Fällen bei 14 bis 21 Tagen.

Lage: Gebäude A

Sie erreichen uns über den Hauptweg, der vom Parkplatz führt. Gebäude A ist das erste Gebäude auf der linken Seite, direkt gegenüber der zentralen Anmeldung. 

Besuchszeiten:

Wir möchten den Kontakt zwischen Patient:innen und Angehörigen fördern und haben deshalb bewusst keine festen Besuchszeiten. Besuche sollten allerdings nach Möglichkeit in der therapiefreien Zeit erfolgen. 

Therapieansatz in der LWL-Klinik Hemer

Das Behandlungsziel legen wir individuell mit unseren Patientinnen und Patienten fest. Es kann sich auch während einer Behandlung ändern. Wichtig ist, dass es ganzheitlich abgestimmt ist. Alle Mitarbeitenden des Teams unterstützen unsere Patientinnen und Pateinten mit ihren Fähigkeiten dabei, die gesteckten Ziele zu erreichen. Der Entzug kann medikamentös behandelt werden, ebenso die somatischen und psychiatrischen Begleiterkrankungen. Zudem setzen wir auf pflegerische und sozialtherapeutische Unterstützung durch unsere Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Das Therapieangebot umfasst auch eine drogenspezifische Psychoedukation. Wir reden über Probleme und helfen unseren Patient:innen, alles zu verstehen, was sie wissen wollen oder müssen. Unsere Arbeitstherapie, Ergo- und Kunsttherapie, Sport- und Physiotherapie sorgen für einen Ausgleich. Sie alle sind Teil eines festen Wochenplans, der weitere therapeutische Angebote wie Gesprächskreise und Entspannungstraining umfasst.

Was ist der Akutpsychiatrische Behandlungsauftrag?

Auf der Station A4b kümmern wir uns um Patientinnen und Patienten, die bei Alkohol- oder Medikamentenentzug sowie Sucht und Psychose nicht auf einer offenen Station behandelt werden können. Viele Patient:innen sind dabei auf freiwilliger Rechtsgrundlage auf Station, andere wegen eines Unterbringungsbeschlusses nach dem PsychKG NRW oder dem Betreuungsrecht. Ausschlaggebend ist immer, wie schwer ein Patient oder eine Patientin erkrankt ist. In Einzelfällen können auch andere Patientinnen und Patienten aufgenommen werden.

Bei Akutaufnahme ist eine schnelle und doch genaue Diagnostik entscheidend. Denn die Diagnose entscheidet über die Therapie und ihre Ziele.

Unser Ziel ist immer, die Patientinnen und Patienten auf A4a im akutpsychiatrischen Abschnitt ihrer Behandlung zu stabilisieren und darauf vorzubereiten, in eine offene Station verlegt zu werden. Unsere sehr unterschiedlichen Patientinnen und Patienten werden dabei zumeist individuell betreut. Scherpunkte sind einerseits stützend-entlastende Einzelgespräche (z.B. bei suizidalen Patient:innen) und andererseits motivationsfördernde Maßnahmen. Alle Patientinnen und Patienten in akutpsychiatrischer Behandlung haben die Möglichkeit, täglich einen Arzt oder eine Ärztin zu sprechen. Zunächst sind zwei Visiten pro Woche vorgesehen, eine davon mit der Chefärztin.

Physiotherapie und Sport

Kneipp’sches Wassertreten, Sport- und Bewegungstherapie, Walken und Schwimmen – wir legen großen Wert auf das körperliche Wohlbefinden. Denn fühlt sich der Körper wohl, hat das auch positive Auswirkungen auf die Psyche. Nach Anmeldung auf der Station besteht die Möglichkeit, ein spezielles Wellnessprogramm in Anspruch zu nehmen.

Beratung durch den Sozialdienst

Der Sozialdienst berät unsere Patientinnen und Patienten in sozialrechtlichen Fragen. In einem Erstgespräch mit dem Patienten oder der Patientin wird eine Sozialanamnese erstellt. Ansprüche gegenüber Leistungsträgern sowie Hilfen zur finanziellen Sicherung des Lebensunterhalts sollen geklärt werden. Der Sozialdienst plant und entwickelt mit unseren Patientinnen und Patienten Perspektiven für die Wiedereingliederung. Patient:innen werden in neue Einrichtungen begleitet, der Sozialdienst unternimmt Hausbesuche und vermittelt an ambulante oder stationäre Hilfsangebote. Auch Kostenübernahmen sowie Antragsformulare können mit dem Sozialdienst erarbeitet werden.

Nach der Entlassung ist eine weitere ambulante Betreuung im psychosozialen Netzwerk gewährleistet.