Station A3
Suchtmedizin
Unsere Station ist als Teil der Abteilung Suchtmedizin und spezielle Psychiatrie offen geführt und verfügt über 30 Behandlungsplätze. Die Station A3 ist als Teil des suchtmedizinischen Fachbereichs spezialisiert darauf, alle Krankheitsbilder individuell zu betreuen. Die mehrstufige Behandlung durchbricht den Kreislauf der Komorbidität und bietet Lösungen – für einen Weg aus der psychiatrischen Erkrankung und der Sucht gleichermaßen.
Lage: Gebäude A
Sie erreichen uns über den Hauptweg vom Besucherparkplatz. Gebäude A ist das erste Gebäude auf der linken Seite gegenüber der zentralen Anmeldung.
Besuchszeiten:
Wir möchten den Kontakt zwischen Patient:innen und Angehörigen fördern und haben deshalb bewusst keine festen Besuchszeiten. Besuche sollten allerdings nach Möglichkeit in der therapiefreien Zeit erfolgen.
Diagnose: Sucht
Wenn Emotionen und Gefühle nicht mehr richtig verarbeitet und weder vernünftig herauf-, noch herunterreguliert werden können, dann führt das zum Fehlverhalten in ganz alltäglichen Situation. Die Theorie kennt viele Wege in die Abhängigkeit von Drogen oder Alkohol. Wer süchtig ist, hat ein stückweit die Kontrolle verloren. Wer süchtig ist, wird von seiner Sucht kontrolliert und von Gefühlen, die sich nicht mehr steuern lassen. Eine Spirale, die immer tiefer in die Abhängigkeit führt und aus der es alleine kein Entkommen geben kann.
Die Therapie
Gemeinsam mit unseren Entgiftungspatientinnen und -patienten und unseren Patientinnen und Patienten mit komorbider Suchterkrankung finden wir eine Möglichkeit, Emotionen und Verhalten aufeinander abzustimmen. Wir entkommen dem Teufelskreis von überwältigenden Emotionen und Drogenkonsum. Wissenschaftlich fundiert und individuell angepasst.
Nach einer medizinischen Grunduntersuchung werden Behandlungsziele und ein individuelles Therapieprogramm festgelegt. Unterschieden werden dabei zwischen Entgiftung und qualifizierter Entgiftung. Als Folgebehandlung des Entzugs wird individuelle entschieden, ob die Behandlung komorbider Störungen und Psychotherapie ergänzt wird.
Ziele der Therapie
- Wir erkennen gemeinsam mit unseren Patientinnen und Patienten unpassende, fehlerhafte oder unlogische Gedankengänge. Schritt für Schritt wollen wir diese korrigieren und neue Denkweisen fördern, die dem Alltag angemessen sind.
- Wir verändern gemeinsam alle negativen persönlichen Einstellungen zur Erkrankung. Damit beugen wir einer psychischen Reaktion bei erneuter Belastung vor.
- Wir fördern Techniken zur Selbstkontrolle. Hilfe zur Selbsthilfe ist ein zentrales Element unserer Therapie.
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Krankheitsbild: Sucht
Möchten Sie mehr über das Krankheitsbild Sucht und die Therapiemöglichkeiten erfahren?
Was ist eine Entgiftung und wie lange dauert sie?
Die Dauer einer Entgiftung umfasst etwa 10 Tage.
Bei der Entzugsbehandlung, der Lebens- und auch Überlebenssicherung, konzentrieren wir uns auf körperliche und seelische Stabilisierung. Die Entgiftung wird fachärztlich medizinisch unterstützt. Unsere Psychoedukation umfasst motivationsfördernde und soziotherapeutische Einheiten. Es geht darum, auf den Alltag nach der Sucht vorzubereiten und alles daran zu setzen, einen Rückfall zu verhindern. Bei Verdacht auf eine komorbide Störung findet eine psychiatrische und psychotherapeutische Diagnostik statt. So erkennen wir alle Faktoren einer Sucht und alle Probleme frühzeitig und können den Therapieplan individuell anpassen. Wir orientieren uns mit der Behandlung an den Patientinnen und Patienten und entscheiden alles gemeinsam. Nur so lässt sich die Entgiftung erfolgreich gestalten.
Das Rahmenkonzept: Qualifizierte Entgiftung für NRW
Die Idee: Patientinnen und Patienten begleiten.
Die Dauer beträgt etwa 18 Tage.
Von der Erstbehandlung an wollen wir Patientinnen und Patienten unterstützen und ihre Motivation stärken, in der ambulanten Suchthilfe und mit suchtspezifischen Rehabilitationsmaßnahmen. Die qualifizierte Entgiftung wird fachärztlich geleitet und von der gesetzlichen Krankenkasse gezahlt. Informationsveranstaltungen klären auf über Ursachen, Komplikationen und Behandlungsmöglichkeiten einer Sucht und gegebenenfalls einer psychiatrischen Erkrankung. Wir beobachten das Verhalten, die Bereitschaft unserer Patientinnen und Patienten, etwas zu verändern und die Bemühungen, die investiert werden. Wir bewerten den Fortschritt gemeinsam. Je mehr sich Patient:innen einsetzen, desto besser. Das Vernetzungsangebot ist groß. Selbsthilfegruppen und Suchtberatungsstellen ermöglichen eigenverantwortliches Engagement.
Über die stationäre, soziotherapeutische Begleitung ist ebenfalls unter bestimmten Kriterien die Einleitung von therapeutischen Maßnahmen für eine Rehabilitation möglich. So werden:
- Patient:innen mit drohendem Arbeitsverlust durch die Suchterkrankung
- Patient:innen mit ausgeprägten körperlichen Folgeschäden der Suchterkrankung
- Patient:innen mit Kindern bei soziofamiliären Problemen als Folge der Suchterkrankung und
- Patient:innen die trotz guter Anbindung an das ambulante Suchthilfesystem bisher keine Abstinenz erlangen konnten
- besonders berücksichtigt. Voraussetzung ist Lernfähigkeit und Veränderungsbereitschaft.
Folgebehandlung komorbider Störungen & Psychotherapie
Das Bezugspflegesystem sieht zudem begleitende Pflegegespräche mindestens einmal pro Woche vor.
Nach der Entgiftung behandeln wir komorbide Patientinnen und Patienten psychotherapeutisch und psychiatrisch-medizinisch sowie soziotherapeutisch. Ob Patient:innen eine solche Folgebehandlung benötigen, prüfen wir individuell. Voraussetzung ist immer, dass eine psychische Erkrankung oder entsprechende Symptome vorliegen. Der Patient oder die Pateintin muss gruppenfähig sein und einen Therapieauftrag erarbeiten. Die Behandlung erfolgt stationär in Gruppen- und Einzelgesprächen, begleitet von medizinischen, soziotherapeutischen und psychologisch-edukativen Elementen.
Ansprechpersonen Station A3
